Eine Kranioplastik ist ein neurochirurgischer Eingriff zur Reparatur und Wiederherstellung eines Schädels, meist nach einer Dekompressionskraniotomie, bei der ein Teil der Schädelkalotte entfernt wurde, um den Hirndruck zu senken. Der Defekt wird mit einem Implantat geschlossen, das entweder aus körpereigenem Knochen (autolog) oder aus künstlichen Materialien wie Titan oder Kunststoff (heterolog) besteht, um das Gehirn zu schützen und die Schädelform wiederherzustellen.
Gründe für eine Kranioplastik
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Schutz des Gehirns:Die Hauptindikation ist die Rekonstruktion eines Schädels, der nach einer Dekompressionskraniotomie (z. B. bei schwerem Schädel-Hirn-Trauma) offen ist, um das Gehirn vor Stößen, Druck und Infektionen zu schützen.
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Ästhetische Wiederherstellung:Die Operation dient auch dazu, eine entstellende Schädelverformung zu korrigieren.
Arten der Kranioplastik
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Autologe Kranioplastik:Hierbei wird der zuvor entnommene eigene Schädelknochen (Kalottenstück) wieder in den Defekt eingesetzt, sofern dieser dafür noch geeignet ist.
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Heterologe Kranioplastik:Wenn der Eigenknochen nicht verwendet werden kann, kommen körperfremde Materialien zum Einsatz:
- Titan: (z. B. als Netz oder Platte).
- Kunststoffe: (z. B. PMMA).
- Keramik
Ablauf des Eingriffs
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Freilegung des Schädels:Die Kopfhaut wird abgetragen, um das knöcherne Schädelgewölbe freizulegen und Narben oder Knochenreste zu entfernen.
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Implantat-Platzierung:Das Implantat (Eigenknochen oder künstliches Material) wird präzise an der Stelle des Knochendefekts platziert und stabilisiert.
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Fixierung und Verschluss:Das Implantat wird durch seine Passform und den Druck der Kopfhaut stabilisiert.
Mögliche Komplikationen Infektionen, Wundheilungsstörungen, Knochenresorptionen, Hämatome (Blutergüsse).