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Hyperpathie

Hyperpathie ist eine neurologische Erkrankung, bei der die Schmerzempfindung verstärkt ist und eine übermäßige Reaktion auf Reize – sowohl schmerzhafte als auch nicht-schmerzhafte – auslöst, die zu einem anhaltenden und diffusen Schmerz führtSie ist durch eine erhöhte Reizschwelle gekennzeichnet, wobei die Schmerzen nach dem Reiz deutlich verstärkt, verzögert und lang anhaltend sind. Charakteristisch ist ein Nachhallen der Empfindung und eine schlechte Lokalisation des Schmerzortes. 
Merkmale der Hyperpathie
  • Übermäßige Schmerzreaktion:
    Reize, die normalerweise als geringfügig oder gar nicht schmerzhaft empfunden werden, lösen einen übermäßigen Schmerz aus. 
  • Erhöhte Schwellenwerte
    Die tatsächliche Schwelle für die Schmerzwahrnehmung ist erhöht, was bedeutet, dass erst bei einem stärkeren Reiz Schmerz empfunden wird. 
  • Nachhallende Schmerzen
    Der Schmerz ist oft verzögert und kann lange nach dem eigentlichen Reiz fortbestehen. 
  • Diffuse und schlecht lokalisierbare Schmerzen
    Die Schmerzen werden nicht präzise lokalisiert, sondern breiten sich diffus im Reizgebiet aus. 
  • Vorkommen bei neuropathischen Schmerzsyndromen
    Hyperpathie ist häufig ein Bestandteil von neuropathischen Schmerzsyndromen, die durch Schäden am Nervensystem verursacht werden. 
Beispiele und Ursachen
  • Berührungsreize
    Leichte Berührungen auf der Haut können als schmerzhaft empfunden werden. 
  • Temperaturreize
    Auch Temperaturreize können eine gesteigerte Schmerzempfindung auslösen. 
  • Zentrales Schmerzsyndrom
    Hyperpathie kann als Folge einer Beeinträchtigung im Gehirn, wie dem Thalamus, auftreten. 
  • Nervenverletzungen
    Schäden oder Störungen im Nervensystem können ebenfalls Hyperpathie verursachen. 
Abgrenzung zu anderen Schmerzphänomenen 
  • Eine Schmerzempfindung, die durch normalerweise harmlose Reize ausgelöst wird.
  • Hyperalgesie
    Eine übertriebene Schmerzreaktion auf einen eigentlich schmerzhaften Reiz.