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Thrombolyse

Thrombolyse ist eine medizinische Behandlung, die darauf abzielt, Blutgerinnsel mit Hilfe von Medikamenten aufzulösen, um die normale Blutzirkulation wiederherzustellenSie wird hauptsächlich bei akuten Ereignissen wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder Lungenembolie eingesetzt, um Gewebeschäden zu minimieren. Das Ziel ist es, die Blutgefäße wieder zu eröffnen und ist besonders dann wirksam, wenn sie frühzeitig nach Auftreten der Symptome beginnt. 
So funktioniert’s
  • Medikamentöse Auflösung:
    Es werden Medikamente, sogenannte Thrombolytika oder Fibrinolytika, eingesetzt, die die körpereigene Fähigkeit zur Auflösung von Gerinnseln verstärken.
  • Verabreichung: 
    Die Medikamente werden häufig intravenös verabreicht (systemische Thrombolyse)In manchen Fällen kann das Medikament auch direkt an das Gerinnsel verabreicht werden, was als lokale Thrombolyse bezeichnet wird. 
  • Wirkungsweise: 
    Die Medikamente aktivieren Enzyme, die das Fibrin im Gerinnsel abbauen und so das Blutgerinnsel auflösen. 
Wann wird sie angewendet?
  • Lungenembolie: 
    Bei einer schweren Lungenembolie, die durch ein Blutgerinnsel in den Lungenarterien verursacht wird. 
  • Tiefe Venenthrombose: 
    Seltener kann sie auch bei einer tiefen Venenthrombose eingesetzt werden. 
Wichtige Aspekte
  • Zeit ist entscheidend: 
    Der Nutzen der Thrombolyse ist umso größer, je schneller sie nach Symptombeginn angewendet wird. Das optimale Zeitfenster liegt häufig innerhalb der ersten 4,5 Stunden. 
  • Blutungsrisiko: 
    Die Thrombolyse birgt ein erhöhtes Blutungsrisiko, weshalb der Nutzen sorgfältig gegen dieses Risiko abgewogen werden muss. 
  • Alternative zur Katheteruntersuchung: 
    Bei akuten Herzerkrankungen ist oft eine frühzeitige Katheteruntersuchung (PTCA) die bevorzugte Methode, sofern diese schnell verfügbar ist. Ist sie nicht verfügbar, kann eine Thrombolyse eine erste lebensrettende Maßnahme sein.