Zerebralparese

Eine Zerebralparese ist nicht, wie die Endung „Parese“ vermuten lässt, eine Lähmung. Man versteht unter Zerebralparese ganz allgemein eine Schädigung oder Fehlentwicklung des Gehirns, die vor, während oder nach der Geburt aufgetreten sein kann. Weiterhin kann sie Folge anderer Erkrankungen sein oder durch Unfälle ausgelöst werden.

Eine Parese äußert sich in motorischen Störungen, die den Muskeltonus, die Koordination und das Gleichgewicht betreffen können. Neben der Ausführung von Bewegungen ist auch die Haltungskontrolle betroffen, ggf. auch die Mimik, Gestik und die sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten. Man unterscheidet Formen mit zu hohem (hyperton) und mit zu schlaffem (hypoton) Tonus. Etwa 90% der Kinder mit Zerebralparese weisen dabei Störungen des Muskeltonus oder der muskulären Regulationskontrolle auf

Die wichtigsten Formen der Zerebralparese werden nach dem Ort der Schädigung im Gehirn unterschieden (vgl. Abb. 17):

Spastik (z. B. spastische Mono-, Di-, Hemi- oder Tetraparese): betroffene Gliedmaße erscheinen steif und unbeweglich oder schlaff, freifließende Bewegungen sind nicht/nur schwer möglich

Ataxie: fehlende Bewegungskontrolle über bestimmte Bewegungen, keine schnellen, kontrollierten Bewegungen möglich

Athetose & Dystonie: unwillkürliche Bewegungen mit langsamer, verkrümmt/gewundener Erscheinung

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