Eine Post-Stroke-Depression (PSD), oder Depression nach Schlaganfall, ist eine häufige Folge eines Schlaganfalls, die sowohl biologische als auch psychologische Ursachen haben kann. Schätzungsweise trifft sie jeden dritten Schlaganfall-Patienten und äußert sich in Symptomen wie Interessen- und Freudlosigkeit, Antriebsminderung und Aufmerksamkeitsstörungen. Da die PSD den Rehabilitationsprozess negativ beeinflussen und die Lebensqualität stark einschränken kann, sind eine frühe Diagnose und psychologische sowie therapeutische Unterstützung entscheidend.
Ursachen und Hintergründe
- Biologische Ursachen: Ein Schlaganfall ist eine Hirnverletzung. Schädigungen in bestimmten Hirnarealen können direkt zu Persönlichkeitsveränderungen und depressiven Symptomen führen, unabhängig von der psychischen Reaktion auf die Behinderung.
- Psychologische und soziale Faktoren: Die psychische Belastung durch den Schlaganfall, der Verlust von Fähigkeiten und die Auseinandersetzung mit neuen Einschränkungen und der verminderten Selbstständigkeit können eine reaktive Depression auslösen. Auch die soziale Situation kann das Risiko beeinflussen.
Symptome
Eine PSD zeigt sich durch typische depressive Symptome, die mindestens zwei Wochen andauern: Gedrückte Stimmung und Freudlosigkeit, Antriebsminderung und Inaktivität, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Schuldgefühle, Appetit- und Schlafstörungen.
Behandlung und Unterstützung
- Psychologische Hilfe: Psychologische Unterstützung ist notwendig, um den Verlust zu verarbeiten und die Lebensqualität zu verbessern.
- Therapeutische Maßnahmen: Ergotherapie und neuropsychologische Unterstützung können bei Konzentrationsschwierigkeiten und der Verminderung der Exekutivfunktionen helfen.
- Kleine Schritte: Betroffene sollten versuchen, sich selbst kleine, positive Ziele zu setzen, um aus dem Kreislauf von Sorgen und Inaktivität auszubrechen.
- Soziale Unterstützung: Ein gutes soziales Umfeld und therapeutische Unterstützung können das Risiko einer Depression senken und beim Überwinden der Krankheit helfen.
Wichtigkeit der frühzeitigen Erkennung
Nur ein Stimmungstief ist nach einem Schlaganfall normal und keine Krankheit. Wenn die depressive Stimmung jedoch über einen längeren Zeitraum anhält und durch eine Reihe von Symptomen gekennzeichnet ist, sollte unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.