Das F.O.T.T.®-Konzept ist eine Therapie für Menschen mit Störungen des Facio-Oralen Trakts (des Gesichts- und Mundbereichs), die durch neurologische Erkrankungen oder Entwicklungsstörungen verursacht werden. Es integriert Physiologie, neurowissenschaftliche Erkenntnisse und alltagsbezogene Aktivitäten, um Funktionen wie Atmen, Schlucken, Sprechen, Mimik und Nahrungsaufnahme zu verbessern. Die Therapie ist ein interdisziplinärer 24-Stunden-Ansatz, der Pflege, Therapie und Angehörige einbezieht und auf das motorische Lernen und die Neuroplastizität setzt.
Kernelemente des F.O.T.T.®-Konzepts
- Ganzheitlicher Ansatz: Das Konzept berücksichtigt den gesamten Körper, da die facio-oralen Funktionen eng mit der Haltung und Bewegungssteuerung verbunden sind.
- Alltagsorientierung: Statt standardisierter Übungen werden alltägliche Handlungen (z.B. Nahrungsaufnahme, Körperpflege) als therapeutische Möglichkeiten genutzt.
- 24-Stunden-Konzept: Die Therapie ist in den gesamten Tagesablauf integriert, sodass die erlernten Fähigkeiten kontinuierlich gefestigt werden können.
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Logopäden, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten und Pflegekräfte arbeiten zusammen, um eine umfassende Behandlung zu gewährleisten.
- Einbeziehung von Angehörigen: Angehörige werden, sofern sie dies wünschen und können, geschult, um die Therapie im Alltag zu unterstützen.
- Basisprinzipien: F.O.T.T. basiert auf der Kenntnis physiologischer Bewegungsabläufe und integriert Prinzipien wie das Bobath-Konzept und das Affolter-Modell.
Anwendungsbereiche
Das F.O.T.T.®-Konzept wird bei Menschen aller Altersstufen angewendet, die an folgenden Einschränkungen leiden:
- Schluckstörungen (Dysphagie)
- Atem- und Stimmstörungen
- Sprechprobleme
- Einschränkungen der Mimik und oralen Bewegung
- Kognitive und wahrnehmungsbezogene Schwierigkeiten