Spitzfuß nach Schlaganfall

Ein Spitzfuß nach einem Schlaganfall ist eine Folge von Muskelspastik, bei der die Wadenmuskulatur verkrampft und den Fuß nach unten zieht. Die Behandlung konzentriert sich auf die Entspannung der Muskulatur durch Physiotherapie, Dehnübungen, Botox-Injektionen oder in schweren Fällen chirurgische Eingriffe. Diese Behandlung kann die Funktion und das Gangbild verbessern. 

Ursache

  • Muskelspastik: Nach einem Schlaganfall kann die Gehirnschädigung dazu führen, dass die Muskeln im Bein, insbesondere die Wadenmuskulatur, ständig angespannt sind.
  • Folgen: Diese erhöhte Muskelspannung führt dazu, dass der Fuß dauerhaft nach unten zeigt und die Zehen nach unten gerichtet sind. Die normale Bewegung des Abrollens des Fußes beim Gehen wird dadurch unmöglich. 

Symptome

  • Der Fuß ist nach unten gebeugt, die Zehen zeigen nach unten.
  • Es kann zu Schmerzen kommen, da die verkürzten Muskeln und Sehnen das Laufen erschweren.
  • Das Gangbild verändert sich, und der Betroffene kann das Bein nicht einfach nach vorne ziehen, sondern muss es stattdessen im Halbkreis nach außen führen (Wernicke-Mann-Gangbild). 

Behandlungsmöglichkeiten

Chirurgische Eingriffe: In schweren Fällen, insbesondere wenn sich Kontrakturen (dauerhafte Versteifungen) gebildet haben, kann eine Operation erforderlich sein, um die Sehnen oder Muskeln zu verlängern oder den Fuß manuell zu korrigieren. 

Physiotherapie: Spezielle Dehnübungen und Physiotherapie zielen darauf ab, die Muskeln zu dehnen und die Beweglichkeit zu verbessern.

Botox-Injektionen: Botulinumtoxin (Botox) kann gezielt in die spastischen Muskeln injiziert werden, um die Muskelspannung zu reduzieren und die Wirkung der Physiotherapie zu unterstützen.

Orthesen und Schienen: Spezielle Schuhe oder Schienen können den Fuß in einer korrekten Position halten und das Abrollen erleichtern.

Therapie: Wie lässt sich ein Spitzfuß behandeln? 

Konservative Behandlung (ohne Operation)
Eine habituelle Spitzfußstellung im Kindesalter kann sich unter Umständen unter dem steigenden Körpergewicht des wachsenden Kindes von selbst korrigieren. Ist dies nicht der Fall, muss der Spitzfuß behandelt werden. Ob eine Therapie nötig ist, sollten Eltern frühzeitig mit dem Arzt besprechen. Solange die Fußfehlstellung nicht durch eine verkürzte Wadenmuskulatur bedingt ist, ist eine konservative Behandlung mit gutem Erfolg möglich. Teilweise reichen spezielle Dehnübungen unter Anleitung eines Physiotherapeuten aus.

Droht eine Verkürzung der Wadenmuskulatur, wird meist eine andere Behandlung nötig. Die Patienten müssen zum Beispiel einen Unterschenkelgehgips über mehrere Wochen tragen, damit sich die Fußstellung wieder normalisiert. Anschließend kommen häufig Nachtschienen zum Einsatz und funktionelle Orthesen (Gehschienen). 

Manchmal verabreicht der Arzt auch Botulinumtoxin in bestimmte Anteile der Wadenmuskulatur, um diese zu entspannen. Botulinumtoxin wird auch eingesetzt, um die Möglichkeiten und Grenzen einer funktionellen Behandlung abschätzen zu können.

Operative Behandlung
Ist die Spitzfußstellung bereits strukturell fixiert, ist also die Wadenmuskulatur verkürzt oder liegen knöcherne Veränderungen vor, wird meist eine Operation notwendig, um die Fehlstellung zu korrigieren. Auch hier gibt es verschiedene Behandlungsansätze. Grundsätzlich kann die Achillessehne verlängert werden oder die Wadenmuskulatur. Eine Verlängerung der Achillessehne ist technisch einfacher und führt zu einer größeren Längenzunahme. Der Nachteil ist ein möglicher Kraftverlust. Als schonender und physiologischer gelten daher die Verfahren, bei der die Wadenmuskulatur verlängert wird.

Schreibe einen Kommentar