
Videospiele sind in der Neurorehabilitation ein wirksames Werkzeug, um motorische Fähigkeiten, Kognition und Motivation nach Hirnschädigungen (z.B. Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma) zu fördern, indem sie durch spielerische Herausforderungen, Belohnungen (Dopamin), „Flow“-Erlebnisse und immersive Erlebnisse die Neuroplastizität anregen und Patienten motivieren, repetitive Übungen durchzuführen.
Spezielle “Exergames” oder VR-Anwendungen wie VirtualRehab trainieren Arm- und Beinfunktionen, Balance und Feinmotorik, oft mit Bewegungssensoren, die Fortschritte messbar machen.
Vorteile von Videospielen in der Neurorehabilitation
- Motivation: Das Feedback-System (Punkte, Level-Aufstiege) belohnt und motiviert Patienten, Übungen länger und intensiver durchzuführen.
- Kognitive Verbesserung: Trainieren Aufmerksamkeit, Konzentration, Problemlösung und Gedächtnis.
- Motorisches Lernen: Fördern die Koordination, das Gleichgewicht und die Feinmotorik durch repetitive, zielgerichtete Bewegungen.
- Neuroplastizität: Stimulieren die Bildung neuer neuronaler Verbindungen.
- Emotionale Vorteile: Reduzieren Angst und Depression und fördern soziale Interaktion, wenn sie mit anderen gespielt werden.
Beispiele für Anwendungen und Plattformen
- Spezialisierte Plattformen: VirtualRehab, Mindmaze nutzen Bewegungssensoren (z.B. für Wii oder Kinect) für motorische Übungen.
- Allgemeine Apps: Brain HQ, Lumosity oder Elevate können für das allgemeine Gehirntraining genutzt werden.
- Virtuelle Realität (VR): Ermöglicht immersive Trainings, z.B. Balancieren auf einem virtuellen Seil, was besonders für Gleichgewichtsstörungen hilft.
Wichtige Aspekte
- Individuelle Anpassung: Spiele müssen spezifisch, herausfordernd und anpassbar sein, um effektiv zu sein.
- Ärztliche Rücksprache: Vor der Nutzung von Geräten für zu Hause ist eine Absprache mit dem Arzt ratsam.
- Flow-Erlebnis: Strategie-, Puzzle- und Rollenspiele können den begehrten „Flow“-Zustand auslösen, der Kreativität und Wohlbefinden steigert.