Selbstverteidigung und Selbstbehauptung im Rollstuhl

Ein Angriff, ein Übergriff, ein Überfall: Diese unerwarteten Attacken sind Horrorszenarien für uns alle. Oft sind Opfer im Überraschungsmoment nicht fähig, sich wirkungsvoll zu wehren. Das muss nicht sein! Wer diese Ausnahmesituationen in gezielten Übungen durchspielt und entsprechende Techniken einstudiert, kann Angriffe im Idealfall verhindern, deeskalieren oder schlägt die (überraschten) Angreifer in die Flucht – auch als vermeintlich «leichtes Opfer».

Raus aus der Opferrolle!

Gewusst? Täter/-innen suchen ihre Opfer meist anhand der Körpersprache aus. Deshalb starten wir mit einigen Grundregeln:

  • Selbstbewusstes Auftreten: selbstsichere Körperhaltung, Gestik und Mimik
  • Blickkontakt halten
  • Laute und deutliche Ansagen oder schreien
  • Ansprechen von Passanten in der Nähe
  • Bereitschaft zur Gegenwehr
  • Ein gutes «Bauchgefühl», Situationen richtig einzuschätzen
  • Im schlimmsten Fall: Anwenden der erlernten Selbstverteidigungstechniken

Auch Menschen mit Beeinträchtigungen können sich wirkungsvolle Techniken aneignen, um sich bei Bedarf selbst zu verteidigen – auch gegen körperlich stärkere Gegner. Wie unterschieden sich die unterschiedlichen Disziplinen?

Während der Kampfsport (z. B. Rollstuhlboxen) eine wettkampfmässige Auseinandersetzung mit anderen Sportlerinnen und Sportlern ist, steht bei der Kampfkunst (z. B. Tai-Chi) die Perfektion der Bewegung im Vordergrund. Dies fördert die Persönlichkeit, die Selbstbeherrschung und die Konzentration.

Die Techniken aus Kampfsport und Kampfkunst dienen als Grundlage für die Selbstverteidigung: Hier geht es ums Erlernen von praktischen Methoden zur Verteidigung von Leib und Leben, die gleichzeitig zu mehr Sicherheit und somit mehr Lebensqualität verhelfen.

Selbstverteidigung und Selbstbehauptung im Rollstuhl (Paraplegiker-Stiftung)

1 Gedanke zu „Selbstverteidigung und Selbstbehauptung im Rollstuhl“

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