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Circulus arteriosus cerebri

Der Circulus arteriosus cerebri (Willisi) ist ein arterieller Gefäßring an der Gehirnbasis, der die vorderen und hinteren Kreisläufe des Gehirns (über innere Halsschlagadern und die Wirbelarterien) durch Anastomosen (Verbindungsgefäße) verbindet und so eine Kollateralversorgung sicherstellt, falls ein Hauptgefäß ausfällt. Er bildet eine lebenswichtige Umgehung, die das Gehirn vor Sauerstoffmangel schützt, indem er die Blutversorgung des gesamten Gehirns gewährleisten kann, wenn ein zuführendes Gefäß blockiert ist.
Anatomie und Komponenten:
  • Speisende Gefäße: Die beiden inneren Halsschlagadern (Aa. carotis internae) und die beiden Wirbelarterien (Aa. vertebrales).
  • Verbindung: Durch die vordere und hintere Verbindungsarterie (A. communicans anterior und A. communicans posterior).
  • Anordnung: Bildet einen Ring um Strukturen wie das Chiasma opticum und den Hypophysenstiel an der Hirnbasis. 
Funktion:
  • Kollateralversorgung: Ermöglicht den Austausch von Blut zwischen den vorderen und hinteren Hirnregionen und zwischen den beiden Gehirnhälften.
  • Schutz vor Ischämie: Bei einer Gefäßverstopfung (z.B. durch Schlaganfall) kann der Ring die betroffenen Bereiche mit Blut aus anderen Zuflüssen versorgen.
Wichtig zu wissen:
  • Der Ring ist kein perfekter Kreislauf; die Verbindungen sind oft schwach ausgebildet, können sich aber bei chronischem Bedarf verstärken.
  • Individuelle anatomische Variationen sind häufig und meist funktionell unbedeutend.