Der Nucleus subthalamicus (STN) ist ein Teil des Gehirns, der funktionell zu den Basalganglien gehört und eine wichtige Rolle in der motorischen Steuerung spielt. Er beeinflusst Bewegungen, indem er den motorisch hemmenden Teil des Globus pallidus erregt, was wiederum zur Hemmung von Bewegungsimpulsen beiträgt. Schädigungen können zu unkontrollierten, wurfartigen Bewegungen wie dem Hemiballismus führen.
Anatomie und Lage
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Lage:Der Nucleus subthalamicus liegt im Diencephalon (Zwischenhirn), ventral zum Thalamus, dorsal zur Substantia nigra und medial zur Capsula interna.
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Funktionelle Einordnung:Obwohl er entwicklungsgeschichtlich zum Diencephalon gehört, wird er aufgrund seiner Funktion zu den Basalganglien gezählt.
Funktion
- Motorische Steuerung:
Der Nucleus subthalamicus ist eng mit den Basalganglien vernetzt und spielt eine zentrale Rolle bei der Steuerung von Bewegungen.
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Erregende Wirkung:Er enthält glutamaterge Neuronen, die den motorisch hemmenden Teil des Globus pallidus erregen.
- Hemmende Wirkung auf Bewegung:
Durch die Erregung des motorisch hemmenden Teils des Globus pallidus hemmt der Nucleus subthalamicus die Motorik und hilft, unerwünschte Bewegungen zu unterdrücken.
Klinik
- Hemiballismus:
Eine Läsion des Nucleus subthalamicus kann zu unkontrollierten, wurfartigen Schleuderbewegungen führen, die als Hemiballismus bezeichnet werden.
- Parkinson-Krankheit:
Die tiefe Hirnstimulation (DBS) des Nucleus subthalamicus ist eine etablierte Therapie, um die Symptome der Parkinson-Krankheit, wie Tremor und Steifheit, zu lindern, indem die überaktiven Basalganglien stimuliert werden.