Oligodendrozyten sind spezialisierte Gliazellen im zentralen Nervensystem (ZNS), die für die Bildung der elektrisch isolierenden Myelinscheide um die Axone von Nervenzellen verantwortlich sind. Diese Isolationsschicht ermöglicht eine schnelle und effiziente Weiterleitung von Nervenimpulsen. Der Name “Oligodendrozyt” leitet sich vom griechischen “oligos” (wenig), “dendron” (Baum) und “kytos” (Zelle) ab, was sich auf ihre baumähnliche, aber mit wenigen Verzweigungen versehene Struktur bezieht.
Funktion und Aufbau
- Myelinbildung: Oligodendrozyten umwickeln die Fortsätze der Nervenzellen (Axone) und bilden eine isolierende Hülle. Ein einzelner Oligodendrozyt kann mehrere Axone umhüllen.
- Unterstützung der Signalübertragung: Durch die Isolierung beschleunigen sie die Geschwindigkeit, mit der Nervenimpulse entlang der Axone weitergeleitet werden.
- Vorkommen: Sie kommen hauptsächlich in der weißen Substanz des Gehirns vor, wo viele myelinisierte Axone zu finden sind.
Verwendung und Krankheiten
- Oligodendrogliom: Ein Oligodendrogliom ist ein Hirntumor, der aus Oligodendrozyten oder ihren Vorläuferzellen entsteht.
- Multiple Sklerose (MS): MS ist eine Krankheit, bei der die Myelinscheide geschädigt wird, was die Nervenfunktion beeinträchtigt. Die Zerstörung der von Oligodendrozyten produzierten Myelinscheide ist ein charakteristisches Merkmal der Erkrankung.