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Oxytocin

Oxytocin ist ein Hormon, das im Gehirn produziert und als Botenstoff freigesetzt wirdEs wird oft als „Kuschel-“ oder „Liebeshormon“ bezeichnet und fördert soziale Bindungen, Vertrauen und Geborgenheit, indem es durch Berührungen und körperlichen Kontakt ausgeschüttet wird. Medizinisch wird es zur Einleitung von Wehen, zur Geburtsüberwachung und zur Milchbildung eingesetzt.  
Biologische und psychologische Funktionen
    • Soziale Bindung: 
      Oxytocin stärkt soziale Bindungen, fördert prosoziales Verhalten und Vertrauen. Es wird bei der Geburt und beim Stillen ausgeschüttet, um die Bindung zwischen Mutter und Kind zu unterstützen. 
    • Stressabbau: 
      Es hilft, Anspannungen abzubauen und verlangsamt die Atmung und Herzfrequenz. 
    • Schmerzempfinden: 
      Forschungen deuten darauf hin, dass Oxytocin auch eine schmerzlindernde Wirkung haben kann. 
  • Verhalten: 
    Es kann Augen-Kontakt und soziale Interaktionen verstärken. 
Medizinische Anwendungen
  • Geburtshilfe: 
    Es wird eingesetzt, um Wehen zu fördern und die Geburt einzuleiten, insbesondere bei Wehenschwäche oder nach Terminüberschreitung. 
  • Milchsekretion:
    Nach der Geburt fördert es die Milchabgabe, indem es die Muskeln in der Brustdrüse stimuliert. 
  • Andere Anwendungsgebiete:
    Es kann auch nach einem Kaiserschnitt und bei der Ablösung der Plazenta eingesetzt werden. 
Verabreichung
  • Medikamentöse Gabe:
    Als Arzneimittel wird es hauptsächlich intravenös als Infusion verabreicht.
  • Nasenspray:
    Ein Nasenspray war früher erhältlich, ist aber in Deutschland nicht mehr im Handel, kann jedoch auf Rezept individuell hergestellt werden. 
Wichtiger Hinweis
  • Die Wirkung von Oxytocin kann individuell unterschiedlich sein, da die Rezeptoren bei jedem Menschen anders reagieren können.
  • Zusätzlich kann die langfristige künstliche Gabe das körpereigene Hormonsystem beeinflussen.