Das parasympathische Nervensystem, auch als Parasympathikus oder „Ruhenerv“ bezeichnet, ist ein Teil des vegetativen Nervensystems, der hauptsächlich für Entspannung, Regeneration und Stoffwechselprozesse in Ruhephasen zuständig ist. Es senkt den Herzschlag und die Atmung, regt die Verdauung an und unterstützt den Aufbau von Energiereserven, indem es den Gegenspieler-Effekt zum Sympathikus ausübt.
Funktionen und Wirkungsweise
- Funktion: Es steuert Funktionen wie Herzschlag, Atmung, Verdauung und Stoffwechsel in Ruhephasen, was dem Aufbau von Energiereserven und der Erholung dient.
- Gegenspieler: Es arbeitet meist als Gegenspieler zum sympathischen Nervensystem, das den Körper auf Stress oder Aktivität vorbereitet (“Kampf oder Flucht”).
- Regeneration: Das System fördert Entspannung und Regeneration, indem es zum Beispiel die Herzfrequenz senkt und die Verdauung anregt.
- Botenstoff: Die Nervenimpulse werden über den Botenstoff Acetylcholin weitergeleitet.
Anatomie
- Ursprung: Die präganglionären Neuronen liegen im Hirnstamm und im Sakralmark des Rückenmarks.
- Wichtige Nerven: Der Nervus vagus (Hirnnerv X) ist besonders bedeutsam, da er einen Großteil der parasympathischen Fasern enthält und die meisten inneren Organe vom Kopf bis zum Darm steuert.
- Weitere Nerven: Andere parasympathische Fasern stammen aus den Hirnnerven III, VII und IX und versorgen vor allem Organe im Kopfbereich.
Anwendungsbeispiele
- Herz: Verlangsamt den Herzschlag.
- Verdauung: Regt die Verdauungssäftenproduktion an und entspannt die Muskulatur des Magen-Darm-Trakts.
- Atemwege: Senkt die Atemfrequenz.
- Augen: Verringert die Pupillengröße.