Die Spiegeltherapie ist eine neurologische Reha- und Schmerztherapie, bei der ein Spiegel verwendet wird, um eine betroffene Gliedmaße durch das Spiegelbild der gesunden Seite zu „ersetzen“. Sie wird hauptsächlich nach Schlaganfällen, bei Phantomschmerzen oder zur Linderung von Schmerzen eingesetzt, da sie dem Gehirn eine Illusion der Bewegung vermittelt, die motorische Funktionen, Wahrnehmung und Schmerzen verbessern kann.
Funktionsweise
- Visuelle Illusion: Ein Spiegel wird so platziert, dass das Spiegelbild der gesunden Extremität die nicht sichtbare, betroffene Extremität zu ersetzen scheint.
- Bewegung: Der Patient bewegt die gesunde Gliedmaße vor dem Spiegel. Das Gehirn nimmt die Bewegung über den Sehsinn wahr, und es entsteht der Eindruck, dass die betroffene Seite die Bewegung ebenfalls ausführt.
- Ziel: Diese visuelle Rückmeldung soll die neuronale Verbindung zur betroffenen Gliedmaße reaktivieren, die motorische Funktion verbessern und Schmerzen reduzieren.
Anwendungsbereiche
- Schlaganfall: Zur Wiederherstellung von motorischen Fähigkeiten und zur Reduzierung von Schmerzen.
- Phantomschmerzen: Nach Amputationen, um die Schmerzen zu lindern, die durch die Fehlverarbeitung von Nervensignalen im Gehirn entstehen.
- Weitere Schmerzsyndrome: Kann auch bei anderen schmerzhaften Funktionsstörungen eingesetzt werden, wie z. B. nach einer Brustkrebsoperation.
Wichtige Aspekte
- Intensives Training: Das Training sollte gerade in den ersten Monaten intensiv durchgeführt werden, da dies die Genesung fördern kann.
- Digitale Unterstützung: Moderne Anwendungen können die Therapie zu Hause unterstützen und das Üben durch Spiele erleichtern.