Hemiballismus ist eine seltene, unwillkürliche Bewegungsstörung, die sich durch plötzliche, heftige, schleudernde Bewegungen einer Körperhälfte äußert. Sie betrifft meist den Arm und/oder das Bein und wird durch Schäden am Hirn, insbesondere dem Nucleus subthalamicus, verursacht, was zu einer Übererregbarkeit des Thalamus führt. Die Bewegungen sind oft so stark, dass gezielte Bewegungen unmöglich werden und der Betroffene sich selbst gefährdet.
Merkmale
- Bewegungen:
Plötzliche, starke, schlagartige und unwillkürliche Schleuderbewegungen, vorwiegend des Arms und/oder Beins einer Körperhälfte.
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Betroffene Körperseite:Die Bewegungen treten auf einer Körperseite auf (ipsilateral), sind aber die Folge von Schäden auf der gegenüberliegenden Gehirnseite (kontralateral).
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Intensität:Die Bewegungen sind weiter und intensiver als bei anderen Bewegungsstörungen wie Chorea.
Ursachen
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Häufigste Ursache, insbesondere durch eine Läsion im kontralateralen Nucleus subthalamicus.
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Andere Ursachen:Auch andere Hirnschädigungen, wie z. B. durch Tumore, Infektionen, nicht-ketotische Hyperglykämie (hoher Blutzucker), oder traumatische Hirnverletzungen können Hemiballismus auslösen.
Behandlung
- Die Behandlung zielt darauf ab, die unwillkürlichen Bewegungen zu unterdrücken.
- Häufig kommen Antipsychotika zum Einsatz.
- In vielen Fällen klingt die Symptomatik innerhalb einiger Wochen von selbst ab.